Optimierung

Suchmaschinenoptimierung

Unter Suchmaschinenoptimierung (engl.: Search Engine Optimization, Abkürzung: SEO) versteht man klassischerweise alle Maßnahmen, um Rankings in den SERPs zu verbessern. Suchmaschinenoptimierung ist ein Teilgebiet des Suchmaschinenmarketings (engl.: Search Engine Marketing, kurz: SEM) und damit des Online Marketings. Manipulative Maßnahmen, die zu schlechteren Rankings von Mitbewerbern führen sollen, werden Negative SEO genannt.

Hintergründe

Die Suche innerhalb des WWW wurde mit dem Wachsen der Informationsmenge im Internet immer bedeutender. Viele Suchmaschinen kamen im vergangenen Jahrzehnt auf den Markt. Prominente Beispiele sind Bing, Baidu, Yandex und natürlich Google von Alphabet. Die Suchmaschine Google schaffte es, sich als Marktführer in den meisten Ländern der Welt zu positionieren. Zu den Stärken der Google-Suche gehören Einfachheit, Schnelligkeit und hohe Relevanz. Neben einem mächtigen Crawler, verwendet Google einen komplexen Algorithmus sowie Machine Learning, um die gecrawlten Seiten zu bewerten und diese in den Suchergebnissen im relevanten Kontext zu präsentieren. Der Algorithmus wird permanent weiterentwickelt, sodass die Suchergebnisse sich immer mehr dem Suchenden anpassen und auf dessen Bedürfnisse eingehen.

Geschichte der Suchmaschinenoptimierung

Als die ersten kommerziellen Websites in der Mitte der 1990er-Jahre ins Internet gestellt wurden, startete nahezu parallel auch die professionelle Suchmaschinenoptimierung. Allerdings sind diese Maßnahmen zu Beginn des Internetzeitalters mit aktueller SEO kaum mehr vergleichbar. Denn damals waren Suchmaschinen noch sehr stark auf OnPage-Elemente angewiesen, um die Qualität einer Website zu ermitteln und anhand dieser Daten das Ranking zu bestimmen. Zudem musste eine Website in der Frühzeit des Webs noch bei Suchmaschinen angemeldet werden, damit sie indexiert wurde.

SEO ENDE DER 1990ER-JAHRE

Zu Beginn der Suchmaschinenoptimierung bestand sie in der Regel aus der Keyword-Optimierung von Meta-Daten, Textelementen auf der Website sowie dem Generieren von möglichst vielen Backlinks. Die Regel für die Optimierung auf Keywords war relativ einfach: je häufiger der gewünschte Schlüsselbegriff auf der Website in Meta-Daten und Texten vorkam, desto besser. So wurden damals auch noch die Meta-Keywords sowohl von SEOs als auch von Suchmaschinen genutzt, um Relevanz zu erzeugen. Was den Linkaufbau betraf, war es ebenfalls relativ einfach, Erfolge zu erzielen. Es war schlicht die Masse, die zählte. Als Google im Jahr 2000 den PageRank (PR) einführte, kam es beim Verlinken zusätzlich auf einen möglichst hohen PR an.

Suchmaschinen waren also folglich sehr anfällig für Manipulation, da allein mit Keyword Stuffing große Rankingerfolge erzielt werden konnten. Die Folge war, dass allen voran Google seine Qualitätsrichtlinien verschärfte, denn in den Suchergebnislisten dominierten in vielen Bereichen nicht mehr die besten Ergebnisse, sondern die am besten manipulierten Websites.

SEO ZU BEGINN DER 2000ER-JAHRE

Die Geschichte und Entwicklung der Suchmaschinenoptimierung kann sehr gut an den Google Updates abgelesen werden. So ging Google im Jahr 2003 mit seinen Updates „Cassandra“ und „Florida“ gezielt gegen versteckte Inhalte vor. Spam-Maßnahmen wie Keyword Stuffing mit weißem Text auf weißem Hintergrund funktionierten fortan nicht mehr. Im gleichen Jahr führte Google eine weitere Algorithmus-Änderung ein, die das massenhafte Verlinken aus Linkfarmen erschweren sollte. SEO war nun auch dank dem Brandy Update mehr auf thematische Relevanz fokussiert als auf die reine Keyworddichte. Zudem wurden auch technische Aspekte wichtiger. Google startete deshalb 2004 auch die Google Webmastertools, heute Google Search Console. Dort können Webmaster zum Beispiel bis heute eine XML Sitemap hochladen, damit Google die Website besser indexieren kann.

SEO AB DEM JAHR 2005

Waren SEOs bis zum Jahr 2005 noch relativ frei in ihrem Linkaufbau und mussten keine Sanktionen befürchten, war dies mit dem Allegra Update von Google vorbei. Seit dieser Zeit können Websites für manipulative Maßnahmen durch Rankingverluste oder den Ausschluss aus dem Google-Index bestraft werden. Auch Duplicate Content wurde zunehmend zum Problem. Bisher hatten viele SEOs noch auf Inhalte gebaut, die gleich mehrfach auf der eigenen Website verteilt wurden, um die Relevanz zu erhöhen. In der Mitte der 2000er-Jahre gewinnt auch die Universal Search zunehmend an Bedeutung. Deshalb fokussieren SEOs auch Bilder oder Videos bei der Optimierung, da diese nun als vertikale Suchergebnisse in den Google-SERPs ausgegeben werden können. In diesen Jahren entwickelte Google seine Algorithmen kontinuierlich weiter. So hatten inzwischen die Meta-Keywords sowie die Meta Description keine Rankingrelevanz mehr. Ebenso war es nahezu unmöglich geworden, mit massivem Linkaufbau über Satellitenseiten oder Linkverzeichnisse für gute Rankings zu sorgen.

SEO NACH PANDA UND PENGUIN AB 2011

Von einem echten SEO-Paradigmenwechsel kann nach der Einführung der beiden großen Google-Updates „Panda“ und „Penguin“ gesprochen werden. Sie sind beide gemeinsam dafür verantwortlich, dass Google die Qualität einer Website noch besser ermitteln kann. Neben der Technik ist somit auch der Content einer Website viel wichtiger für die Suchmaschinenoptimierung geworden. In diesem Zusammenhang wurde zum Beispiel auch die Formel WDF*IDF für die Termgewichtung einer Website wiederentdeckt. Sie hat die Keyword Density als KPI der OnPage-Optimierung teilweise abgelöst.

SEO HEUTE

Moderne Suchmaschinenoptimierung muss heute viele verschiedene Dinge berücksichtigen. So wurde zum Beispiel im April 2015 die Mobilgerätefreundlichkeit von Google zum Rankingfaktor erhoben. Spätestens seit diesem Monat sollte die Mobile Optimierung direkt in eine SEO-Strategie integriert werden, um Rankingverluste in der Mobilen Suche zu vermeiden. Ebenso spielt Technical SEO heute eine sehr wichtige Rolle, da Ladezeiten oder Absprungraten die Bewertung einer Website beeinflussen können. Insgesamt darf man davon ausgehen, dass Nutzersignale von immer größerer Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung werden. Deshalb sprechen viele heute nicht mehr von Search Engine Optimization (SEO) sondern von Search Experience Optimization (SXO).[1]

Teilbereiche der SEO

Als Online Marketing Kanal gehört SEO zu den wichtigen Disziplinen und darf im gesamten Online Marketing-Mix nicht vernachlässigt werden. Suchmaschinenoptimierung ist ein permanenter Optimierungsprozess, der meist eine lange Zeit benötigt, bis Ergebnisse sichtbar werden. Die eigentliche Optimierung erfolgt auf den Seiten selbst und wird als OnPage Optimierung bezeichnet. Die Seitenpopularität kann mithilfe der OffPage Optimierung gesteigert werden. Nachfolgend werden die Bereiche detaillierter erklärt.

Suchmaschinenoptimierung

Unter Suchmaschinenoptimierung (engl. Search Engine Optimization – kurz SEO) versteht man alle Maßnahmen, um die Positionierung einzelner Webdokumente in den Suchmaschinensuchergebnissen zu verbessern.

OnPage Optimierung

OnPage Optimierung beschäftigt sich mit allen Maßnahmen auf einem Webdokument selbst. Dabei geht es um die technische und inhaltliche Optimierung einer Seite. Faktoren wie Seitenarchitektur, interne Verlinkung, Text und Meta-Daten sind für Suchmaschinen essentiell für die Bewertung der Relevanz einer Seite. Die übliche Vorgehensweise bei der Optimierung ist die Festlegung einer Landing Page für ein spezielles Keyword (auch: Suchbegriff), die bei der Eingabe dieses Suchwortes als Suchergebnis in den Suchergebnisseiten (auch: SERPs) erscheint. Bei dem Webdokument werden dabei wichtige Faktoren wie die Platzierung relevanter Inhalte (Text, Bilder, Videos), Anlegen der Meta-Daten und interne Verlinkung suchmaschinenkonform angelegt. Dies erleichtert das Crawling und die Aufname der Seite in den Suchmaschinen-Index. Das Verhältnis von Text und Code kann mit der Text-to-Code-Ratio kontrolliert werden. Die OnPage-Optimierung des Contents kann zwar auf der Basis eines Keywords erfolgen, sollte heute jedoch „holistisch“ angelegt sein. Dies bedeutet, dass ein Thema möglichst umfassend bearbeitet wird, damit alle möglichen Userbedürfnisse mit den Inhalten befriedigt werden können.

Weitere Untergliederungen der OnPage-Optimierung:

  • Technical SEO: Hier geht es vor allem um die Verbesserung der technischen Aspekte einer Website wie Servertechnik, Quellcode oder Funktionen.
  • Mobile Optimierung: Dieser Teilbereich hat die Optimierung für mobile Endgeräte im Fokus.
  • Warenkorb-Optimierung: Diese SEO-Disziplin hat die Verbesserung des Warenkorb-Prozesses einer E-Commerce-Website zum Ziel.
  • Conversion-Rate-Optimierung (CRO): Diese Maßnahmen betreffen vor allem die Steigerung von Conversions auf einer Seite. Die CRO kann auch ein Teilbereich von SEA sein.
  • Landingpage-Optimierung: In diesem Fall wird nur eine einzige Zielseite onpage optimiert.
  • Local SEO: Maßnahmen zur Optimierung der lokalen Suchergebnisse einer Website, die aber auch in den Bereich OffPage-SEO fallen können.
  • Bilder-SEO: Optimierungen, die vor allem auf bessere Rankings für Bilder und Grafiken ausgerichtet sind.

OffPage Optimierung

OffPage Optimierung beschäftigt sich, im Gegensatz zur OnPage-Optimierung, mit der Popularität einer Seite im Web. Grundlegend geht es dabei um die Bekanntheit einer Seite, gemessen an der Anzahl und der Qualität der externen Verlinkungen (auch: Backlinks) von anderen Seiten zu einem Webdokument. Die OffPage Optimierung ist ein großer Teil der Suchmaschinenoptimierung und stellt in der Regel eine größere Herausforderung für Webmaster dar, da man die Verlinkung von anderen Seiten nicht immer direkt beeinflussen kann. Der Google Algorithmus legt auf bestimmte Ranking-Faktoren im OffPage Bereich einen besonderen Wert. Beispiele für wichtige Faktoren sind Linkpopularität, Trust, Position eines Backlinks auf den anderen Seiten und viele mehr. Laut Google existieren über 200 OffPage-Faktoren, die das Ranking im OffPage Bereich beeinflussen können.

Einsatz von SEO-Software und Tools

Monitoring ist ein wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung. Um den Erfolg der Suchmaschinenoptimierung messbar und skalierbar zu machen bedarf es deshalb Hilfsmittel, die bei der Analyse des Erfolgs der Optimierung behilflich sind. Auf dem deutschen Markt existieren mehrere kostenlose und kostenpflichtige SEO-Analyse Tools. Die bekanntesten Vertreter sind OnPage.org, Searchmetrics Suite und Searchmetrics Essentials, Sistrix Toolbox, Advanced Web Ranking, Strucr und viele mehr. Die Tools dienen zur Analyse des On- und OffPage Bereichs. Darüber hinaus sollten Webmaster auf Webanalyse Tools wieGoogle Analytics oder die Google Search Console zurückgreifen, um die Besucherströme zu überwachen und zu analysieren. Der Einsatz von Tools erleichtern die Überwachung eigener Rankings und das Ermitteln von Optimierungsmaßnahmen.

Professionalisierung der Suchmaschinenoptimierung

Lange Zeit wurde Suchmaschinenoptimierung als Teildisziplin des Marketings nicht wirklich ernst genommen. Doch mit der zunehmenden Professionalisierung der Szene die mit eigenen Messen, Konferenzen und zahlreicher Literatur immer weiter voranschreitet, hat sich die Suchmaschinenoptimierung zu einem fest etablierten Bestandteil des Online-Marketings entwickelt. Zugleich haben sich die einzelnen Teilbereiche immer weiter ausgebildet, sodass es heute vielfach nicht mehr SEO-Generalisten gibt, sondern Spezialisten für spezifische Themen wie Local SEO oder Technical SEO. Zugleich hat die Suchmaschinenoptimierung auch Einzug in viele Studienfächer gehalten, wodurch die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Materie „SEO“ ebenfalls kontinuierlich ausgebaut wird.

Quelle: OnPageWiki